„Verschwende deine Jugend.“
Wer wirft schon für die Musik alles in die Waagschale? An dem Punkt, an dem andere Musiker die Reißleine ziehen, um endlich ihr BWL Studium zu Ende zu bringen, haben VON WELT eine andere Leine gezogen: nämlich jene, die sie mit dem durchgeplanten Alltag zwischen Studium, Job und Heimatkaff verband.
Ganz nach dem Motto ihrer allerersten Single „Raus“ (2016), ist die Band drei Jahre lang durch Europa und nicht zuletzt durch Kasachstan getourt. Müde davon, Veranstalter von sich selbst für einen Festivalslot überzeugen zu müssen oder bei Labels um den lang erwarteten Deal zu betteln, hat VON WELT den Spieß umgedreht. Ausgestattet mit einer innovativen Idee, den „Stillen Konzerten“, war es der Band völlig egal, ob sich die Branche für sie interessierte. VON WELT haben mit 30 Kopfhörern jeden Ort auf dieser Welt zu ihrer Bühne gemacht, indem sie einfach dort gespielt haben, wo sich Menschen aufhielten. Ihre erste EP „Milliardenstadt“ veröffentlichte die Band unter dem eigenen Label Modern Post und verkauften nebenbei 4000 Exemplare.
Auch in Zeiten von einbrechenden CD-Verkäufen und „Corona“ lässt sie sich nicht beirren und bleibt erfinderisch. Angefangen im Mai 2019 veröffentlichten VON WELT Monat für Monat neue Single-Auskopplungen ihres Debut-Albums SCHWARZ. Die „Stillen Konzerte“ verlegten sie kurzerhand ins Internet und riefen eigens eine Konzertreihe ins Leben. Schon eine Woche nach Albumrelease ist das Album kurz davor, die eine Million Streams auf Spotify zu überschreiten. Die streng limitierte Fanbox zum Album war bereits vor Release ausverkauft.
Für ihr Debut-Album SCHWARZ sind VON WELT zurück zu ihren Wurzeln in die Tiefen des Schwarzwalds gekehrt und haben aus diesen Einflüssen einen Stil kreiert, der in seiner Düsterkeit und Mystik zwar noch an „Milliardenstadt“ erinnert, gleichzeitig aber direkter und eingängiger daherkommt. Songs wie „Schwarz Schwarz Weiß“ und „Vorkriegskinder“ legen den Grundstein für einen neuen, mitreißenden Rocksound, wie man ihn von der Band bisher noch nicht gekannt hat. Hier ist deutlich der Einfluss von Produzent Christoph Wieczorek zu hören, der diese neue Facette der Band maßgeblich mitgeprägt hat. Eingängige Melodien transportieren Texte, die vom Leben, Lieben und – wie man es schon von der EP „Milliardenstadt“ kennt – der Kritik an einer Gesellschaft handeln, die dem digitalen Dasein verkommen ist und sich geradewegs selbst zerstört. VON WELT erheben aber nicht den moralischen Zeigefinger, sondern besingen schlichtweg die Unwägbarkeiten, derer sich ihre Generation Y ausgesetzt sieht.
VON WELT sind reifer geworden, ihre Musik hat sich weiterentwickelt. Sie sind bereit, immer wieder neue Dinge auszuprobieren und sich dem Puls der Zeit zu stellen. Mit einer virtuellen Tour über Streamingkonzerte an verschiedenen Orten machten sie im Frühjahr 2020 auf sich aufmerksam. Eine eigene Konzertreihe auf YouTube und ein ausgefeilter Sound, den sie bereits bei ihren Kopfhörershows in den vergangen Jahren kreiert haben, sorgten dafür, dass sie sich in der Coronazeit eine große Fangemeinde erspielen konnten. VON WELT katapultierten sich damit ohne großes Label im Rücken auf Platz 35 der Offiziellen Deutschen Albumcharts.