Mal Élevé nimmt seinen Künstlernamen ernst: Seine Musik ist „schlecht erzogen“ – sie hält sich nicht an Regeln, stellt sich gegen die Norm. Der ehemalige Frontsänger von Irie Révoltés fackelt nicht lange, sondern geht gleich auf die Barrikaden. Seine Songs sind eine Kampfansage gegen Faschismus, Kapitalismus und Sexismus und zugleich ein Aufruf zu weltweiter Solidarität. Für Mal Élevé sind politischer Protest und Zusammenhalt untrennbar miteinander verbunden. Und dieses Gemeinschaftsgefühl ist auf seinen Konzerten zu spüren. Mit seiner Mischung aus Reggae, Dancehall, Ska, Rap und Punk bringt er das Publikum zum Durchdrehen, bis das Festivalgelände bebt. Kein Wunder: Mal Élevé ist seit 20 Jahren auf der Bühne zuhause. Bis 2017 war er mit seiner Band Irie Révoltés unterwegs. Weit über Deutschland hinaus brachten die Musiker tausende von Menschen in Bewegung. Und das nicht nur auf über 500 Konzerten und den größten Festivalbühnen, sondern auch auf unzähligen Demonstrationen und politischen Aktionen. Irie Révoltés verbreiteten die Message, dass wir eine Utopie leben können – wenn wir gemeinsam dafür kämpfen. Diesen Weg setzt Mal Élevé nun als Solo-Künstler fort.
Der Kampf für eine bessere Welt ist tief in Mal Élevés Leben verwurzelt. Seine Familie ist über Frankreich, Deutschland und Spanien verstreut. Sein Vater ist ein Manouche („Mensch“) – wie sich die Sinti in Frankreich nennen. Er nahm Mal Élevé schon als kleines Kind viel mit auf Reisen und ging mit ihm auf Demonstrationen. Dieser Hintergrund erklärt nicht nur, warum Mal Élevé auf Französisch, auf Deutsch und zuweilen – wie auf dem Titelsong seines Albums „Résistance mondiale“ – in allen möglichen Sprachen singt. Vielleicht erklären diese Wurzeln auch ein Stück weit, dass Mal Élevé bereit ist, alles für seine politischen Ideale zu geben. Bereits in seiner Jugend ging er auf die Straße gegen Neonazis, gegen Rassismus, gegen Abschiebungen und Krieg. Als Punk lehnte er sich auf, wann immer es nötig war. Diese Haltung hat er bis heute nicht verloren. Mal Élevé rebelliert nicht nur mit seiner Musik. Er sieht sich als Aktivisten.
Für Mal Élevé ist Musik ein Sprachrohr, um gegen die Missstände, die Ungerechtigkeiten, die Not anzuschreien, unter der allzu viele Menschen leiden. Damit trifft der politische Musiker den Nerv unserer Zeit: Sein Solo-Debütalbum „Résistance mondiale“ stieg 2020 direkt auf Platz 15 der deutschen Albumcharts ein. Nach langem Warten konnte Mal Élevé in 2022 endlich sein erstes Solo-Album live performen. Und nicht nur das. Mal Élevé hat die Zeit genutzt und an neuer Musik getüftelt. Im Mai wurde die „Solidaridad“-EP veröffentlicht, mit der Mal Élevé ein Zeichen für Solidarität setzt.